Das Martyrologium
Um die zu feiernden Fest- und Gedenktag anzukündigen, ist in den
Ordensgemeinschaften bis heute die Vesper des Vorabends der Ort,
an dem die Heiligen und ihre Lebensgeschichten verlesen werden.
Da die ersten Heiligen, die man verehrte, alle ihr Leben für den Glauben
hingegeben hatten – erst der heilige Martin von Tours im 4. Jahrhundert
war kein Märtyrer – nannte man dieses Heiligenverzeichnis Martyrologium.
Im Gemeindeleben ist dieser Brauch nur für das Weihnachtsfest erhalten
geblieben. So wird am Vorabend – in der Regel zu Beginn der Christmette –
auf das Geburtsfest Jesu hingewiesen.
Die Einordnung in die geschichtlichen Abläufe, wie sie heute erfolgt,
folgt nicht mehr den eher mythologischen Jahreszahlen der Bibel, wie zum
Beispiel in Bezug auf den Anfang der Welt, sondern ordnet die Geburt des
Erlösers so ein, dass die Dimensionen des Zeitgeschehens nach heutigen
Erkenntnissen erkennbar werden.